Mittwoch, 29. Dezember 2010

Batterietemperatur

 English Version
Vom MINI E-Team habe ich eine E-Mail erhalten, in der steht: Wenn die Batterietemperatur unter 5°C fällt, kann es sein, dass das Fahrzeug nicht startet.

Wenn man das Fahrzeug eine längere Strecke fährt, bewegt sich auch die Batterietemperatur bei höheren Werten. Wird das Fahrzeug regelmäßig gefahren, werden dadurch kritische niedrige Batterietemperaturen vermieden, da der Batteriepack nur langsam auskühlt.

Meine tägliche Strecke beträgt nur 20km. Das bedeutet bei der einfachen Strecke von 10km einen Temperaturanstieg bei der Batterie von 2-3°C.
Bei Umgebungstemperaturen von -7°C habe ich eine typische Batterietemperatur von 2°C, wenn das Fahrzeug in der unbeheizten Garage steht.
Nach der Fahrt zur Arbeit liegt die Batterietemperatur bei etwa 5°C, bis diese wieder auf 2°C abfällt, wenn das Auto dann den ganzen Tag im Parkhaus steht. Dabei vermeide ich die offenen oberirdischen Parkdecks und versuche, einen möglichst geschützten Parkplatz im Untergeschoss zu finden in der Hoffnung, dass die Temperaturen dort mäßiger ausfallen. 

Mit dieser Situation habe ich also ein kleines Problem, da ich keine höheren Batterietemperaturen erreiche. Wenn die Außentemperaturen noch weiter fallen, kann das Problem noch größer werden...

Ab Batterietemperaturen von 1°C und darunter läßt sich der MINI E nicht mehr aufladen. In diesem Fall muß man eine gewisse Strecke fahren, bis die Batterietemperatur wieder höhere Werte erreicht hat oder einen zusätzlichen Heizlüfter aufstellen, der an einer eigenen Steckdose hängt.
Regeneratives Bremsen inaktiv. Das Laden funktioniert dann ebenfalls nicht mehr.

Gestern hatte ich eine Batterietemperatur von -2°C bei einem Ladestand von 20%. Ich bin ein kurzes Stück gefahren um zu überprüfen, ob das Fahrzeug noch funktioniert, was bis auf die komplett deaktivierte regenerative Bremse auch der Fall war.
Ich habe das Fahrzeug vor der Garage im Freien abgestellt und es eingeschaltet lassen (quasi mit laufendem Motor, was beim Elektroauto aber so natürlich nicht stimmt) und dabei die Heizung auf voller Stufe eingeschaltet mit dem Lüfter auf Stufe 2. Diese Maßnahme hat einen doppelten Effekt. Zum einen aktiviert der Lüfter durch seine hohe Leistung die Batterie, zum anderen wird der Innenraum erwärmt. Da die Belüftung der Batterien über den Fahrzeuginnenraum erfolgt, werden diese so etwas mitgeheizt.
Nach einer Stunde war die Batterietemperatur auf 8°C angestiegen und der Ladestand auf etwa 15% gesunken.
Da die Heizung ein aktiviertes Hochvoltsystem benötigt und daher der Schlüssel stecken muß, habe ich das Auto mit dem Notschlüssel abgesperrt. Somit könnte man auf diese Weise die Batterietemperatur erhöhen, auch wenn man unterwegs ist.
Fahrzeug eingeschaltet und mit Notschlüssel abgesperrt.
 Als Frage bleibt aber: Wenn die Batterietemperatur so niedrig ist, dass der MINI nicht mehr fährt, kann man dann noch das Hochvoltsystem (zum Betrieb der Heizung) aktivieren?

Danach habe ich den MINI E an der Wallbox mit 32A aufgeladen. Das Fahrzeug habe ich aber trotzdem vor der Garage stehen lassen.
Am nächsten Tag war das Fahrzeug immer noch am Laden. Obwohl es gute 11 Stunden mit der Wallbox verbunden war, war der Ladestand gerade mal bei 75% und die Batterietemperatur war auf 3°C abgesunken.
Es war nicht das erste Mal, dass ich ein sehr langsames Laden bei kalter Batterie festgestellt habe.

Die beim Ladevorgang selbst generierte Wärme reicht auch bei der 32A-Einstellung nicht aus, um die Batterietemperatur auf einen optimalen Wert anzuheben, wenn die Außentemperaturen niedrig sind.
Eine voll aufgeladene Batterie mit einer Temperatur von 3°C kann natürlich nicht die gleiche Energiemenge speichern als sie etwa bei 20°C könnte. Dies führt dann zu den oft genannten Reichweiteneinschränkungen bei kaltem Wetter. Zusätzlich wird der Effekt durch die häufige Nutzung der Innenraumheizung verstärkt.

Die beste Lösung für den MINI E, um bei niedrigen Temperaturen die volle Reichweite beizubehalten, ist ein zusätzlicher Heizlüfter, der die Batterie auf optimaler Betriebstemperatur hält. So hat es z.B. Jim McL  gemacht.

Anders als zu Testbeginn lade ich den MINI nun jeden Tag auf und versuche so, den Ladestand immer möglicht hoch zu halten. Somit habe ich mehr Reserven, sollte ich mal das Fahrzeug abseits vom Stromnetz über die interne Heizung auf Betriebstemperatur bringen müssen.


14of612, MINI E-Kollektiv, beim Regenerieren in seinem Alkoven.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Gasteintrag in Tom Moloughneys Blog

 English Version
Tom Moloughney, Fahrer von MINI E #250, hat mich gefragt, ob ich einen Gasteintrag für seinen eigenen Blog verfassen würde.

Tom ist wahrscheinlich der aktivste und auch bekannteste MINI E-Blogger und hat mit über 45.000 gefahrenen Meilen die höchste Laufleistung in der gesamten Testflotte.

Ich kam Toms Anfrage nach und habe ihm eine kurze Zusammenfassung des MINI E Programms in Deutschland geschrieben.
Der folgende Link verweist auf den Post mit meinem Eintrag in Tom Moloughneys Blog:

http://minie250.blogspot.com/2010/12/mini-e-driver-stefan-reitmeier-checks.html

Dienstag, 14. Dezember 2010

MINI E im Schnee

English Version

Am Wochenende war ich wieder bei meinen Eltern zu Besuch. Nach den 71km war der Ladestand von 96% auf etwa 25% gesunken, wobei ich auf der Autobahn recht flott unterwegs war. Bei meinem Aufenthalt konnte ich den MINI für ca. 6 Stunden an 12A/230V aufladen, was aber nur ausreichte, den SoC auf 86% anzuheben.

Laden an 12A/230V in der beheizten Werkstatt
Auf dem Rückweg besuchte ich noch eine Tante. Ich war sehr erleichtert, dass ich das Auto auch bei ihr noch an die Steckdose hängen und so vollständig aufgeladen auf die Autobahn fahren konnte. Trotz witterungsbedingter moderater Fahrweise bin ich nach 70km mit kaum mehr als 20% Ladestand und 30km Restreichweite angekommen.

Den MINI habe ich bei der Rückkehr im Freien geparkt, da ich zum Einen am Montag nicht arbeiten mußte und zum Anderen die Garage bereits mit dem zweiten Auto des Haushalts belegt war.

MINI E im Schnee
Am nächsten Morgen war das Auto schön eingeschneit. Die Aussentemperatur war bei -7°C, als Batterietemperatur wurden aber noch passable 16°C angezeigt. Am Vorabend bei der Rückkehr war sie bei etwa 35°C gelegen.

Das anschließende Aufladen in der wieder freien Garage kostete mich 20kWh Strom zu 20,7 cent/kWh. Hochgerechnet auf 100km also etwa 5,80 Euro. Beim aktuellen Dieselpreis von ca. 1,30 Euro/l wäre so bei einem Dieselverbrauch von ca. 4,5 l/100km finanzieller Gleichstand.

Dienstag, 7. Dezember 2010

SMW-Magazin

In der aktuellen Ausgabe 04/2010 der Kundenzeitschrift M-Direkt der Stadtwerke München SWM befindet sich ein Artikel über den MINI E. Als Nutzer des Fahrzeuges konnte ich in einem Telefoninterview ein kurzes Statement zu meinen Erfahrungen des MINI E abgeben. Das Foto entstand während des Events zur Fahrzeugübergabe am 13.09.2010.

Meinungen zum MINI E. Wenn man genau hinschaut, bin ich (im Hintergrund) sogar ein zweites mal abgelichtet.


Der vollständige Artikel ist in der Ausgabe 04/2010 des M-Direkt-Service Magazins nachzulesen. Die aktuelle Ausgabe kann man unter folgender Seite herunterladen:
http://www.swm.de/privatkunden/info/m-direkt.html

Wenn nach drei Monaten eine neue Ausgabe erscheint, dürfte die Ausgabe 04/2010 unter folgendem Link zu finden sein:
http://www.swm.de/privatkunden/info/m-direkt/archiv.html

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Reichweite des MINI E (3)

Die sinkenden Reichweiten bei niedrigen Temperaturen sind nun deutlich zu spüren.

Der im Vergleich zur letzten Auswertung gestiegene Durchschnittsverbrauch durch nahezu ständigen Betrieb der Heizung (ca 55 Ah/100km) und die geringere Temperatur der Batterie (ca. 11°C) lassen für den Kurzstreckenbetrieb gerade noch eine Reichweite von vielleicht 100km zu.

Gerade bei niedrigen Ladeständen wird die Anzeige der Restreichweite bei den niedrigen Batterietemperaturen sehr unzuverlässig.

Dies führte sogar so weit, dass bei einer Fahrt zu einem ca. 10km entfernten Baumarkt trotz einer anfänglichen Reichweite von ca. 60km die Restreichweitenanzeige nach 6km auf ungefähr 35km geschrumpft war. Da die restliche Strecke über die Autobahn führte, entschloss ich mich, umzukehren und das Auto zwei Stunden an die Wallbox zu hängen. Anschließend konnte ich befreit von jeglicher Reichweitenangst meine Einkäufe erledigen. In diesem Fall wäre ein kleiner Range Extender zur Batterietemperaturerhöhung und Laden während des Einkaufs eine feine Sache gewesen.
Alternativ hätte ich das Fahrzeug auch vorher aufladen können...